Rudolf Frank, 1886 in
Mainz geboren und dort aufgewachsen, entstammte einer alteingesessenen deutsch-jüdischen
Familie. 1936 emigrierte er nach Österreich, 1938 in die Schweiz. Die Widrigkeit der
Zeitumstände zwang ihn zur Arbeit in den verschiedensten künstlerischen Bereichen: er
wirkte als Schauspieler und Regisseur, als Roman- und Hörspielautor, als Theaterkritiker
und Feuilletonist, als Rezitator, Drehbuchautor und Übersetzer. Seine Autobiographie Spielzeit
meines Lebens (1960) gibt hiervon ein eindrucksvolles Bild. In der Nachkriegszeit
stellte Frank einige Verbindungen zu seiner Heimatstadt Mainz wieder her. Er starb1979 in
Basel. |
Bei einem Rezitationsabend
1965 in Luzern |
ERWIN
ROTERMUND (HRSG.)
Spielzeit eines Lebens. Studien
über den Mainzer Autor und Theatermann Rudolf Frank (1886-1979)
INHALT:
Erwin ROTERMUND: Vorwort
Vincent C. FRANK: Rudolf Frank – Dr.
jur., Theatermann, Schriftsteller. Versuch einer kleinen Biographie
Erwin ROTERMUND: Wer brachte den jungen Brecht
auf die Bühne? Rudolf Frank als Förderer des „Stückeschreibers"
Dieter MAYER: "Hochmut ist nicht am
Platze". Rudolf Frank als Theaterkritiker in den zwanziger Jahren
Christina JUNG-HOFMANN: Rudolf Franks Schrift Das
moderne Theater (1927) – Arbeit an einem Mythos
Heidrun EHRKE-ROTERMUND: Ein
„Kriegsroman" für den Frieden. Der Schädel des Negerhäuptlings Makaua
(1931) von Rudolf Frank
Andreas WITTBRODT: Rudolf Frank, ein
jüdischer Erzähler aus Mainz
Beatrix MÜLLER-KAMPEL: Aus dem Reich der
Träumer, Stänkerer und Schmähführer. Österreich-Bilder in Rudolf Franks Roman Fair-Play
(1938)
Stefan SCHWÖBEL: Goethe für Jungens
(1910) – konservative und fortschrittliche Tendenzen in Rudolf Franks Jugendbuch
Christoph SIEGRIST: Nebenwerke. Rudolf Frank
als Literarhistoriker und Herausgeber |
Erwin Rotermund (Hrsg.):
Spielzeit eines Lebens. Mainz 2002. ISBN:
3-7758-1399-3 VIII, 248 Seiten, Hardcover, EUR 20,35
Gedruckt mit
Unterstützung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und der dm-drogerie markt GmbH u.
Co. KG |
In den von Erwin Rotermund
edierten und mitverfaßten Studien über Rudolf Frank werden die Bereiche, in denen dieser
tätig war (Romancier, Jugendbuch-Autor, Theaterkritiker und -theoretiker, Regisseur,
Literarhistoriker und Herausgeber) erstmals wissenschaftlich dargestellt. Es handelt sich
um einen Sammelband mit neun Aufsätzen von Autorinnen und Autoren aus Mainz, Basel, Graz
und Pirmasens (Germanisten, Komparatisten und Pädagogen), der Material aus dem im
Stadtarchiv Mainz befindlichen Nachlaß verarbeitet. Das in Anlehnung an Franks
Autobiographie Spielzeit meines Lebens (1960) benannte Werk soll dazu
beitragen, die künstlerische Lebensleistung Rudolf Franks wieder im kulturellen
Gedächtnis seiner Heimatstadt zu befestigen.
Für die Publikation des Buches konnte der bekannte Wissenschaftsverlag
v.Hase & Koehler/International Communications Services (Mainz) gewonnen werden, der
früher einschlägige Darstellungen, so auch über den emigrierten Mainzer Theater- und
Filmregisseur Ludwig Berger veröffentlicht hat. |